Das Wetter hier in Österreich war in der Woche vor Ostern ja wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Ein guter Grund, um sich auf den Weg zu machen: Mann, Frau, Hund plus VW-Bus! Im Gepäck viel warme Klamotten, Ostereier, Wein und Kite-Equipment. Auf ins Abenteuer 🙂 Und das sollte es auch werden. Denn die Windfinder-App lotste uns in Richtung Kroatien, wo die Temperaturen sich immerhin oberhalb des Gefrierpunktes bewegten und auch ein wenig Wind kommen sollte.
In Kroatien gibt es ja ganz wundervolle Strände – nur eignen sich die meisten leider nicht zum Kitesurfen, da spitze Steine den Kites nicht so gut tun – logischerweise. Wir hatten aber von einem kleinen Ort namens Nin gehört, der – und das ist für Kroatien wirklich ungewöhnlich – über einen Sandstrand verfügt. Nin ist quasi eine kleine Insel und liegt etwas nördlich von der Hafenstadt Zadar (übrigens eine wunderschöne City mit großartigem Flair: super Bars, tolle Shops, traumhafte Altstradt, lässiger Style – und das alles direkt am Meer).
Aber zurück zu Nin. Die Stadt ist so niedlich, wie es der Name verspricht. Leider hab ich – Schande über mich – keine Fotos von der entzückenden Altstadt gemacht. Aber ihr könnt euch hier ein Bild davon machen. Das folgende Foto zeigt die Lage von Nin inklusive der Lagune und der Meerseite. Was für Kitesurfer besonders interessant ist: In Nin kann man bei allen Windrichtungen kiten. In der Lagune bei Süd (böig, aber ok) und auf der Meerseite bei nördlichen Windrichtungen oder in der Lagune (ist dort zwar offshore, aber man kann überall stehen, man kann sich also, wenn nötig, zu Fuß wieder ans Ufer retten).
Busurlaub
Es ist noch früh im Jahr, deshalb waren wir auch nicht verwundert über die noch geschlossenen Campingplätze. Der Nachteil daran: keine Sanitäranlagen in direkter Nähe. Der Vorteil: Man kann sich mit dem Bus einfach an den Strand stellen, weil es zu dieser Zeit noch völlig egal ist. Wildcampen muss man mögen. Wenn man im Urlaub 5-Sterne-Luxus bevorzugt, dann mag man es ziemlich sicher nicht. Denn es passiert dabei schon, dass man mal ein paar Tage lang keine Dusche findet. Oder dass es saukalt ist. Dass man, wenn es regnet, im Bus oder in einem Café herumsitzt und sich die Zeit mit Teetrinken und Backgammon vertreibt. Und so weiter und so fort. Das ist nicht jedermanns Sache.
Aber, zugegeben – wenn es nicht mal 20 Grad hat und man sowieso vorhat, sich jeden Tag im Wasser aufzuhalten, ist das mit der Dusche halb so schlimm. Mein Tipp: Immer genügend Baby-Feuchttücher mithaben, mit denen fühlt man sich schnell wieder (einigermaßen) frisch ;). Für mich ist es jedenfalls so, dass ich für alle Entbehrungen, die ich bis jetzt auf „nur-Bus-Trips“ gemacht habe, tausendfach entschädigt wurde – mindestens. Ich denke, dieses Foto sagt schon vieles aus:
Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als mich nach einem geilen Kitetag erschöpft aus dem Neo zu schälen, mich anzuziehen, vor den Bus zu setzen, die Sessions bei einem Becher Wein zu besprechen, zu spüren, wie meine Muskeln beansprucht wurden, die Wärme langsam zurück in den Körper strömt und ich weiß, dass dann noch ein oberleckeres Abendessen wartet, in einem Restaurant, das erst entdeckt werden muss. Keine Zeitvorgaben, nichts! Ein Strandliegeurlaub wäre gar nix für mich, habe es probiert, war aber nicht erholsam für mich. Ich bekomme den Kopf zurzeit am besten bei etwas abenteuerlichen Trips frei.
Hier noch ein paar Eindrücke vom Strand und von den Kitebedingungen. Das Wasser in der Lagune ist bei Südwind etwas choppy und der Wind kann da (durch die Abdeckung von der Stadt) auch ziemlich ruppig werden. Wir haben uns bei Süd aber nicht auf die Meerseite getraut, da es (noch) kein Rettungsboot oder irgendetwas gab – bei ablandigem Wind also nicht zu empfehlen. Obwohl, das Wasser ist dann dort so herrlich flach, dass man schon in Versuchung kommen könnte 😉
Der Strand selbst ist wirklich toll – zwar ein bisschen rauh mit Schilf und Gräsern, aber ich finde, das macht ihn erst recht schön. Man findet auch erstaunlich wenig Treibgut und im Vergleich zu vielen anderen Stränden, die ich bis jetzt gesehen habe, verhältnismäßig wenig Müll. Das Wasser auf der Meeresseite ist anfangs ganz türkisblau und man kann so ca. 150 Meter stehen, dann kommt ein Steinriff, da sollte man beim Surfen aufpassen.
Je nachdem, aus welcher Richtung der Wind weht, haben wir sowohl auf der Lagunen- als auch auf der Meerseite immer windgeschützte Plätzchen zum Pausieren zwischen den Kitesessions gefunden. Das war natürlich auch angenehm für unseren Hund, der währenddessen am Strand auf uns gewartet hat.
Oje, wenn ich hier so diesen Beitrag schreibe, will ich gleich wieder weg. Bei uns ist es richtig winterlich – sogar richtig fette Flocken hat es heute schon geschneit. Das muss zu Ostern aber wirklich nicht mehr sein … aber es kann ja nicht mehr lange dauern. Hoffentlich 😉
Und wie sieht euer Traumurlaub aus?
Habt noch einen schönen Ostermontag!